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König Roland und der Bergmann aus Bochum

Vor langer Zeit lebten bei uns Menschen mit Flügeln, die tatsächlich auch fliegen konnten. Menschen ohne Flügel wurden ausgestoßen. In dem Königreich um Nordhausen regierte damals König Roland. Die Natur hatte ihm nur EINEN Flügel gegeben, deshalb wurde er von allen anderen gemieden. So fühlte er sich einsam und traurig. Eines Tages beschloss er auf Reisen zu gehen, um einen Platz zu finden, an dem er glücklich werden konnte. Er kam schließlich in einen Wald mit einem ruhig dahin plätschernden Fluss. Nicht weit von ihm saß ein Bergmann, der zu singen anfing. König Roland lauschte und sah sich den Bergmann genauer an – er hatte gar keine Flügel! Aber sein Gesang war wundervoll und berührte ihn, sodass sich große Freude in ihm ausbreitete.

Er wollte den Bergmann ansprechen, schreckte aber doch zurück. Er dachte, dass er ein schlechter Mensch sein müsste, denn er hatte ja schließlich keine Flügel. Als er gehen wollte, entdeckte ihn der Bergmann und sagte: „Ich freue mich Dich zu sehen. Wir sind uns sehr ähnlich. Auch ich werde belacht und ausgestoßen, weil ich ganz ohne Flügel bin. Ich bin der einsame Bergmann aus Bochum und auf der Suche nach einem Freund.“

Der König war sprachlos. Normalerweise mied er Menschen ohne Flügel, sie mussten ja noch schlechter sein als er selbst. Nun fiel ihm auf, dass er damit wohl genauso engstirnig dachte, wie es alle anderen ihm gegenüber taten. Der Bergmann hatte Recht, sie waren sich sehr ähnlich. Das erste Mal in ihrem Leben fühlten sie sich verstanden und akzeptiert und so wurden Sie Freunde.

Zusammen bauten sie sich Flügel, mit denen sie nur gemeinsam abheben konnten. Jedermann staunte und bewunderte sie. Alle wollten solche Flügel haben. König Roland und der Bergmann aus Bochum wurden nicht müde den Menschen zu erklären, dass diese Flügel sie in der Unterschiedlichkeit vereinten.